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Fuehrung 13 11 2022 gross

 

2024:                                                                                                           Acht Stolpersteine für Familie Naphtali und Beßle Herz vor der Murgtalstr. 2

 

Das Ehepaar Herz hatte neun Kinder

 

- Max Herz wurde 1857 geboren, es ist nicht bekannt, wann er starb. Sein Grab Nummer 734 auf dem jüdischen Friedhof Kuppenheim hat die Inschrift "Hier liegt begraben ein redlicher und rechtschaffener Mann. Er fürchtete Gott. Der ehrenwerte Mordechai. Sohn des Herrn Naftali. Er schied in gutem Namen am Heiligen Schabbat."

- Leopold Herz, geboren 1862, wanderte am 15.04.1882 nach Nordamerika aus, kehrte später wieder zurück nach Deutschland und ließ sich in Konstanz nieder.
- Karoline Herz  starb 1867 und wurde gerade mal sechs Wochen alt.
- Friedrich Herz wurde 1869 geboren, sein Schicksal ist nicht bekannt. 


Für fünf Töchter der Familie Herz und für weitere drei Familienangehörigen wurden am 15. Mai 2024 Stolpersteine gelegt, und zwar für...
 
- Mathilde Herz, geb. 08.01.1850 in Kuppenheim. Sie heiratete Siegfried Löw aus Rastatt, der 1912 in Rastatt starb. 1908 zog Mathilde Löw nach Karlsruhe. Am 04.06.1938 starb Mathilde als 88-Jährige in Karlsruhe, nachdem sie fünf Jahre das Unrecht-Regime der Nazis ertragen musste. Das Ehepaar hatte ein einziges Kind, Tochter Melanie Herz.
 
- Melanie Herz wurde am 07.01.1871 in Rastatt geboren. Sie heiratete Meier Billigheimer,  Möbelfabrikant aus Karlsruhe, der 1912 starb. Am 22. Oktober 1940 wurde Melanie Billigheimer mit rund 6.500 Juden aus Baden und der damaligen Saarpfalz mit neun Eisenbahnzügen in das unter Kontrolle des Vichy-Regimes stehende Lager Gurs in der Nähe von Pau in Frankreich deportiert. Melanie kam vom Deportationslager Gurs in die Lager Rivesaltes und dann nach Le Vernet. Am 08.04.1942 starb Melanie Billigheimer mit 71 Jahren im Krankenhaus in Perpignan an Unterernährung. Sie hatte lediglich nur noch die Hälfte ihres normalen Körpergewichtes.
 
- Sophia Sara Herz erblickte am 04.04.1852 in Kuppenheim das Licht der Welt. Sie zog mit ihrem Ehemann Sigmund Löw (geb. in Rastatt) nach Amsterdam. Sigmund Löw starb am 1920 in Amsterdam im Alter von 64 Jahren. Sophia Herz, lebte noch 20 Jahre in Holland und starb dort am 04.10.1940 im Alter von 88 Jahren, nachdem einige Monate zuvor die Wehrmacht mit 100.000 Soldaten in die Niederlande einfiel und den Holocaust in dem bisher neutralen Land ausübte.
 
- Wilhelmine, genannt "Mina", Herz wurde am 29.11.1854 in Kuppenheim geboren. Sie heiratete einen Juden namens Dukas. Im September 1938 wohnte sie in Karlsruhe. Im gleichen Monat 1938 erhielt sie vom Polizeipräsidium Karlsruhe einen Reisepass. Zur Auswanderung kam es nicht, die Gründe sind nicht bekannt. Wilhelmine kam mit fast 900 Karlsruher Juden nach Gurs. In Karlsruhe lebten zu dieser Zeit 1.375 Juden. Sie starb am 22.11.1945 in Gurs, einige Monate nach der Befreiung durch die Kämpfer der Résistance und er Alliierten.
 
- Elise Herz wurde am 24.08.1859 in Kuppenheim geboren. Sie heiratete Michael Loeb aus Karlsruhe. Als Zeichen der Entrechtung musste Elise Herz, verheiratete Loeb, ab dem 13.12.1939 den Vornamen "Sara" tragen und war somit als Jüdin "gebrandmarkt". 1940 wurde sie nach Gurs deportiert. Dort starb sie 1943 im Lager Idron.
 
- Dr. Leo Loeb, geb. 1886, kam mit seiner Ehefrau Elise 1940 ebenfalls nach Gurs. 1943 wurde er ins Lager Sérilhac verlegt und im September 1944 von den Kämpfern der Résistance befreit. Er bekam als direkter Familienangehöriger den 6. Stolperstein.


 
- Anna Herz, geb. 28.07.1864 in Kuppenheim. Sie heiratete Dr. Adolf Billig aus Karlsruhe. Er war als praktischer Arzt, später als Hals-Nasen-Ohr-Arzt, in Karlsruhe tätig. Anna Billig, geborene Herz, wurde am 22.10.1940 nach Gurs verschleppt. Sie starb am 4. September 1941 im Alter von 76 Jahren im Altersheim in Nizza. Anna und Adolf Billig hatten fünf Söhne. Drei starben im frühen Alter. Sohn Leo wanderte 1897 nach Nordamerika aus.
 
- Oskar Billig, der Sohn von Anna Herz, wurde im Jahr 1893 geboren.1935 musste er vor den Nazis nach Italien fliehen. Für ihn wurde im Rahmen der "Familienzusammenführung" der 8. Stolperstein gelegt.

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Murgtalstraße 2

                         

Marie Dreifuß, geb. Friedmann, geb. 14.02.1857  

 

Stolperstein am 5. September 2013 gelegt   

 

Am  22.10.1940 wurde Marie Dreifußnach Gurs verschleppt und am 11.02.1943 mit Transport Nr. 47 von Gurs über das Sammellager Drancy bei Paris nach Auschwitz deportiert. Marie wurde wahrscheinlich bei der Ankunft in Auschwitz vergast. Marie Dreifuß wurde am 31.12.1945 für tot erklärt (JBB 058).

 

Siehe unten: 11. Februar 1943. Transport Nr. 47

 

Stolpersteine in den Jahren 2018 oder 2019 für die Kinder von Marie + Leopold Dreifuß, geb. 10.05.1850, gest. 22.02.1920, Heirat 07.01.1878, JBB 037:

 

Anna, Max, Mathilde (tot 1904, kein Stolperstein), Ida und Regina        

 

1 Anna Dreifuß, geb. 19.10.1878, verheiratete Scherer  

                                                                                                       

Heirat am 13.11.1905 Moritz Scherer, Bäcker in Sinsheim, JBB 037, JBB 207

 

weiterer Lebenslauf s. Sinsheim                                                                                           

2 Max Dreifuß, geb. 10.11.1881,

 

Heirat Fanny Monatt (geb. 08.08.1883) in Stüpfelbronn

 

Kinder: Mathilde (geb. 26.09.1912), Ruth Anna (geb.15.06.1921)

 

Max war Teilnehmer des Ersten Weltkrieges mit Auszeichnung. Sein Beruf war Viehhändler und Kaufmann. Die Eheleute betrieben seit 1911 ein Geschäft mit Manufakturen, Konfektion und Betten in der Murgtalstraße 2, S.11/73, JBB 042, JBB 036, S.10/64,    

                                                    

Max wurde 1938 im Anschluss an die Synagogen-Zerstörung in Kuppenheim in Schutzhaft genommen. Danach befand er sich drei Wochen im KZ Dachau. Am 22.10.1940 wurde er schließlich nach Gurs deportiert. Den Eheleuten gelang die Emigration in die USA. Max lebte nach 1945 in New York  bei den Töchtern.                                   

                                                                                                                                                                                          

3 Fanny Monatt, geb. 08.08.1883, verheiratete Dreifuß

 

Fanny heiratetet Max Dreifuß (geb. 10.11.1881) in Stüpfelbronn. Am 22.10.1940 wurde das Ehepaar nach GURS deportiert.  Emigration der Eheleute in die USA. Fanny lebte nach 1945 in New York  bei den Töchtern Mathilde + Ruth Anna. JBB 042,  S.11/73,                                                                                                                                   

Kinder von Max +Fanny Dreifuß:                                                    

                                         

4 Mathilde Dreifuß, geb. 26.09.1912, verheiratete Greilsamer

 

Tochter von Max + Fanny Dreifuß, Ehe mit NN Greilsamer, Emigration nach New York am

16.11.1936. Mathilde Greilsamer lebte nach 1945 in New York,  JBB 042, S.11/74

 

5 Ruth Anna Dreifuß, geb. 15.06.1921,

 

Tochter von Max + Fanny Dreifuß. Ruth Anna konnte am 17.11.1938 die Ausreise wegen

Synagogenzerstörung (Reichspogromnacht am 11.11.1938) nicht angetreten. Die

polizeiliche Abmeldung von Kuppenheim erfolgte wegen der Emigration nach New York am

08.12.1938. JBB 042, S.11/75  

                                                                                     

6 Ida Dreifuß, geb. 13.04.1887, verheiratete Heumann

 

Ida und Isa Hermann HEUMANN wurden am  22.10.1940 nach GURS deportiert und mit Transport Nr. 17 am 10.08.1942 von Drancy nach Auschwitz  verschleppt und dort ermordet. JBB 037, JBB 093, S.10/65.

 

Siehe unten: 10. August 1942. Transport Nr. 17

 

kein Stolperstein für:  

 

Hermann Heumann (geb, 12.04.1882),

 

Ehemann von Ida Heumann geb. Dreifuß, deportiert 22.10.1940 GURS,  mit Transport Nr. 21 am 10.08.1942 von Drancy nach Auschwitz  deportiert und dort ermordet, tot in Auschwitz. 

 

Siehe unten: 19. August 1942. Transport Nr. 21.

 

7 Regina Dreifuß, geb. 21.06.1894, verheiratete Markus (Karlsruhe),

 

Die Eheleute Regina und Markus Katz wurden  am 22.10.1940  nach GURS verschleppt. Mit Transport Nr. 17 kamen sie am 10.08.1942 von Gurs über das Sammellager Drancy bei Paris nach Auschwitz  und wurden dort ermordet. Regina Katz wurde für tot erklärt. JBB 037, 137, S.35/277.

 

Siehe unten: 10. August 1942. Transport Nr. 17

 

kein Stolperstein für:  

 

Markus Katz (10.03.1882), Ehemann von Regina Katz, geb. Dreifuß,                                                      

                      

Markus Katz wurde am 22.10.1940 nach GURS verschleppt und mit Transport Nr. 17 am

10.08.1942 von Gurs über das Sammellager Drancy nach Auschwitz deportiert und dort

ermordet Markus Katz ist  in Auschwitz verschollen und wurde für tot erklärt.

 

Siehe unten: 10. August 1942. Transport Nr. 17

 

Transporte vom Sammellager Drancy (bei Paris)      

ins Konzentrationslager Auschwitz:

 

10. August 1942. Transport Nr. 17. Juden aus Kuppenheim:

 

Ida Heumann geb. Dreyfuß, in Auschwitz ermordet. Ihr Mann Hermann Isa Heumann wurde mit Transport Nr. 21 deportiert.

 

Hermann Hirsch und seine Frau Jeanette geb. Kahn, beide in Auschwitz er­mordet.

 

Markus Max Katz und seine Frau Regina geb. Dreyfuß, beide in Auschwitz er­mordet.

 

Albert Platz und seine Frau Irma geb. Kahn, beide in Auschwitz ermordet.

 

Am 10. August 1942 verließ der am 7. August aus dem Lager Gurs eingetroffene Transport Nr. 17 den Bahnhof Le Bourget-Drancy mit 1000 Juden, darunter 525 Frauen und 475 Männer. Sie waren großenteils älter als 50 Jahre: 290 Frauen zwischen 46 und 60 Jahre alt und 309 Männer zwischen 45 und 61 Jahre. Unter ihnen befanden sich viele Ehepaare. Alle Deportierten besaßen die deutsche Staatsangehörigkeit. Bei der Ankunft in Auschwitz blieben 103 Männer und 100 Frau­en am Leben. 766 Deportierte wurden sofort vergast. Im Jahre 1945 gab es noch einen einzigen Überlebenden.

 

19. August 1942. Transport Nr. 21. Juden aus Kuppenheim:

 

Hermann Isa Heumann, in Auschwitz ermordet. Seine Frau Ida geb. Dreyfuß wurde mit Transport Nr. 17 deportiert.

 

Der Transport Nr. 21 verließ Drancy mit 1.000 Juden. 237 Männer und Frauen, zumeist zwischen 50 und 60 Jahre alt, kamen aus dem Lager Les Milles, von wo sie am 13. August abgefahren waren. 85 Personen kamen aus dem Lager Le Vernet, Männer im Alter von 30 bis 50 Jahren. Insgesamt enthielt dieser Transport 395 Kinder unter 17 Jahren, davon mindestens 162 Jungen und 199 Mädchen, die jünger als 13 Jahre alt waren. Bei der Ankunft in Auschwitz blieben 138 Männer und 45 Frauen am Leben. Im Jahr 1945 lebten noch fünf Männer dieses Transports.

 

11. Februar 1943. Transport Nr. 47. Juden aus Kuppenheim:

 

Marie Dreyfuß geb. Friedmann, 83 Jahre alt, in Auschwitz ermordet.

 

Der Transport Nr. 47 verließ Drancy mit einem Kondgent von 1.000 Juden, überwiegend Ausländer mit Kindern. Der Transport bestand je zur Hälfte aus Männern und Frauen. 132 Kinder waren jünger als 12 Jahre alt. Unter den Deportierten befanden sich 38 Kinder und 18 Alte, die am Vortag von der französischen Polizei im Rothschild-Hospital und Hospiz festgenommen wurden. Drei Aus­bruchsversuche scheiterten. Bei der Ankunft in Auschwitz wurden 143 Männer und 53 Frauen zur Arbeit selektiert. Alle anderen wurden sofort vergast. Im Jahr 1945 gab es noch 14 Überlebende, darunter eine Frau.

 

 

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